In unserem innovativen Projekt „Hilf mir, es selbst zu tun- kreative Wege zu einem Miteinander!“ in Halle haben wir junge Frauen und Mütter zwischen 17 und 27 Jahren angesprochen. Viele dieser Frauen, insbesondere aus Ländern wie Syrien, Afghanistan und Palästina, haben schmerzhafte Erfahrungen hinter sich gelassen. Sie flohen vor Krieg und Verfolgung, wurden aus ihren Familien gerissen und durchlebten traumatische Ereignisse sowohl in ihrem Herkunftsland als auch auf der Flucht. Diese Erfahrungen prägen ihr Leben nachhaltig und erschweren es ihnen oft, sich in der deutschen Gesellschaft zurechtzufinden, neue soziale Strukturen zu schaffen und sich zu vernetzen.
Unser Projekt hat diesen jungen Frauen die Möglichkeit geboten, traditionelle und moderne Handarbeitstechniken zu erlernen. Gemeinsames Gestalten hat die Teilnehmerinnen miteinander verbunden und Spaß gemacht. Wir haben einen geschützten Raum geschaffen, in dem die Frauen aktiv und kreativ werden konnten. Die zusätzlich angebotene Kinderbetreuung hat jungen Mütter ermöglicht, sich auf die Projektinhalte zu konzentrieren.
Natürlich hat auch in diesem Projekt die Corona-Pandemie zu Verzögerungen und Rückschlägen geführt, aber wir waren entschlossen, unsere gemeinsame Arbeit fortzusetzen und konnten zudem die geplante Laufzeit zu verlängern, um den jungen Frauen trotz der zusätzlichen Schwierigkeiten die Chance zu geben, diese wertvolle Erfahrung zu machen.
Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass die Ziele unseres Projekts erreicht wurden. Die jungen Frauen haben nicht nur Handarbeitstechniken erlernt, sondern auch ein gesteigertes Selbstwertgefühl, mehr Selbstständigkeit und verbesserte Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten entwickelt. Darüber hinaus haben sich Beziehungen basierend auf Respekt, Interesse und Sympathie zwischen den Teilnehmerinnen entwickelt, die über das Projekt hinausgehen. Die regelmäßig stattfindenden gemeinsamen Stunden, die Selbstverständlichkeit und nicht zuletzt die freundliche Aufmerksamkeit, mit der die Teilnehmerinnen einander begegneten, ergaben eine einander vertrauende Gemeinschaft, die eventuelle Vorurteile stetig beseitigte.
Es war erfreulich zu sehen, dass auch deutsche Teilnehmerinnen den zugewanderten Frauen offen und respektvoll begegneten und sich aktiv in die Gruppe einbrachten. Zwischen ihnen und den Teilnehmerinnen mit Migrationsgeschichte entstanden Freundschaften, die bis heute anhalten. Im Laufe des Projekts traten auch geflüchtete Frauen aus der Ukraine der Gruppe bei. Sie wurden herzlich aufgenommen und bilden heute einen festen und vertrauten Bestandteil der Gemeinschaft.
Unser Projekt wurde dank der großzügigen Unterstützung der Aktion Mensch ermöglicht, wofür wir zutiefst dankbar sind.
Wir sind überzeugt, dass unser Kreativprojekt einen positiven Beitrag zur Stärkung der Teilhabe und Integration junger Frauen in Halle geleistet hat.